Programm

Vorträge

Mittwoch, 11.1. 12-14 Uhr, Hörsaal VI, Hauptgebäude

  • Vortrag 1: WACHSTUM AUS HISTORISCHER PERSPEKTIVE

Hier soll zunächst in die Vergangenheit geblickt werden: Seit wann basiert unsere Wirtschaft auf dem Prinzip „Wachstum“? Wie entwickelte sich dieses Wachstum über die Jahrtausende und wie korrelierte dies mit dem Lebensstandard? Lassen sich klare Trends und Wendepunkte erkennen? In welchen Zeiträumen wurden in den wirtschaftlich verschieden entwickelten Teilen der Welt Rekord-Wachstumswerte gemessen? Und wissenschaftshistorisch: Ab wann wird Wachstum tatsächlich valide gemessen?

Referent: Prof. em. Toni Pierenkemper

  • Vortrag 2: ÖKOLOGISCHE IMPLIKATIONEN

Was sind die drängendsten ökologischen Probleme der Menschheit und inwieweit besteht ein kausaler Zusammenhang zu Wirtschaftswachstum? Inwiefern waren Warnungen wie die des Club of Rome zu pessimistisch oder verfrüht? Wann und wo zeichnen sich aus ökologischer Sicht neue Wachstumsgrenzen ab? Zusammenfassend: Was für Folgen haben diese Fragen aus Sicht der Ökologie-Bewegung für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft?

Referent: Tilman Santarius (Germanwatch, Heinrich-Böll-Stiftung)

  • Vortrag 3: SOZIALE IMPLIKATIONEN

Sorgt ein starkes Wachstum der Weltwirtschaft für eine Verringerung oder für eine Verstärkung globaler Ungleichgewichte? Welche Beispiele für positive soziale Effekte wirtschaftlichen Wachstums lassen sich aufzeigen? Gibt es Gegenbeispiele, in denen Wachstum einer Gesellschaft klare Nachteile brachte? Welche Wechselwirkung besteht zwischen der Demographie einer Gesellschaft und dem Wirtschaftswachstum? Wann wäre eine Gesellschaft „satt und zufrieden“ und was bedeutet das für die Volkswirtschaft? Was für Gestaltungsmöglichkeiten hat die Politik hinsichtlich eines sozialverträglicheren Wachstums? Oder sollte sie sich

auf diesen wirtschaftlichen Stützpfeiler besser nicht mehr verlassen?

Referent: Dr. Markus Loewe (Deutsches Institut für Entwicklungspolitik)

Seminare

Mittwoch 11.1. 14.30-16 Uhr, Neuer Senatssaal, Hauptgebäude

  • Seminar 1: DIE MAKROÖKONOMISCHE PERSPEKTIVE

Unser Wohlstand basiert auf einem wachstumsorientierten Wirtschaftssystem. Welche Wirkungszusammenhänge stehen dahinter? Gibt es Wachstumszwänge für einzelne Akteure unserer Volkswirtschaften? Wie trägt das bestehende Geld- und Zinssystem dazu bei? Sollten Volkswirtschaften wachstumsunabhängiger und damit robuster werden? Und wenn ja, wie?

Welche Möglichkeiten gibt es, Wirtschaftsmodelle zu gestalten, die wachstumsunabhängig sind? Welche Rolle spielen die Finanzmärkte bei der Entstehung von Wirtschaftswachstum?

Referent: Dr. Dominik Enste (Institut der deutschen Wortschaft Köln)

  • Seminar 2: DIE PHILOSOPHISCHE UND PSYCHOLOGISCHE PERSPEKTIVE

Welcher Zusammenhang besteht nach heutigem Wissensstand zwischen Wachstum und Lebensqualität? Warum und in welchen Grenzen strebt der Mensch überhaupt nach Neuem?

Ist ein gelingendes Gemeinwesen auf Wachstum angewiesen? Welches Verhältnis zu Wachstum haben die Menschen in anderen Kulturkreisen? Wie kann aus Psychologie und Glücksforschung praktische Politik werden?

Referent: Prof. Detlef Fetchenhauer (Uni Köln)

Workshops, Donnerstag, 12.1., 14-16.30 Uhr (Ort wird noch bekannt gegeben)

Workshop 1 und 2: INTERAKTIVE WORKSHOPS MIT EXPERTINNEN

Die TeilnehmerInnen werden sich am zweiten Tag in zwei Gruppen (Gruppe 1 zum Ansatz des Qualitativen Wachstums und Gruppe 2 zur Theorie der Postwachstumsökonomie) intensiv mit „Lösungsansätzen für einen zukunftsfähigen Umgang mit Wirtschaftswachstum“ beschäftigen.

Die Studierenden haben die Möglichkeit sich bereits im Vorhinein mit den Lösungskonzepten der jeweiligen ReferentInnen auseinander zu setzen. Dafür werden ihnen vorbereitende Texte zur Verfügung gestellt. Nach einer kurzen Präsentation ihrer Konzepte zu Beginn der Seminareinheit, diskutieren die ReferentInnen gemeinsam mit den Studierenden ihre Lösungsansätze und zeigen darüber hinaus Perspektiven möglicher praktischer Forschungs- oder auch Politikansätze auf. In der Abschlussauswertung werden die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse der Kleingruppen im Plenum vorgestellt und gemeinsam kurz diskutiert.

Referenten: Angelika Zahrnt (Postwachstumsgesellschaft) und Ralf Fücks (Green New Deal/Grünes Wachstum)

ÖFFENTLICHE PODIUMSDISSKUSION

– Donnerstag, 12.1. 18.30 Uhr, Hörsaal A2, Hörsaalgebäude

Ralf Fücks, Angelika Zahrnt, Prof. Alexander Ludwig (Uni Köln) und Oliver Richters vom Netzwerk Wachstumswende streiten zum Abschluss der Hochschultage darüber, ob und weshalb das Thema Wachstum für den Alltag relevant ist. – als Konsumenten, (politische) Bürger, Berufstätige.

Moderieren wird der Kölner Wirtschaftsjournalist Johannes Pennenkamp.

Im Anschluss besteht ab 20 Uhr Gelegenheit zum informellen Austausch.

Ökosoziale Hochschultage Köln 2012

Bei den zweiten Ökosozialen Hochschultagen an der Uni Köln dreht sich am 11. und 12. Januar 2012 alles um Wirtschaftswachstum. Kann die Wirtschaft weiterhin so wachsen wie in den letzten Jahrzehnten? Muss nicht radikal auf „grünes Wachstum“ umgesteuert werden, damit dies nicht auf dem Rücken anderer geschieht? Und ist das Vertrauen auf „grünes Wachstum“ und saubere Energien nicht eine riskante Wette auf den technischen Fortschritt? Sollte deshalb eine „Postwachstumsgesellschaft“ das Ziel sein?

Die Kölner Hochschultage sind wie gewohnt kostenlos und offen für alle Interessierten – auch von außerhalb der Universität. Schlafplätze werden auf Anfrage gern vermittelt. Selbstverständlich kann jede Veranstaltung einzeln besucht werden. Lediglich für die Workshops ist eine Anmeldung an oekosozial@oikos-koeln.org erforderlich, da zur Vorbereitung Texte verschickt werden. Organisiert werden die Hochschultage von der Studierendeninitiative oikos an der Uni Köln, finanziert werden sie von KölnAlumni.

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