Große Teile der Öffentlichkeit bekennen sich zum rücksichtsvollen Umgang mit Ressourcen und zur wachsenden Bedeutung der Generationengerechtigkeit. Das zeigt sich auch an den Hochschulen: Das Thema Nachhaltigkeit wurde in Lehrpläne aufgenommen, um die Diskussion über dieses Prinzip in den verschiedenen Wissenschaftsbereichen anzuregen. Allerdings endet der Diskurs häufig an künstlich gezogenen Fächergrenzen, was die Entwicklung ganzheitlicher Ansätze erschwert.

Ziel sollte es sein, diese Einschränkungen zu überwinden und theoretisches wie praktisches Wissen über Nachhaltigkeit einem breiten Publikum zu vermitteln. Aus diesem Grund wurden die Hochschultage Nachhaltigkeit ins Leben gerufen.

In diesem Jahr wollen wir den Nachhaltigkeitsgedanken erneut mit Leben füllen und veranstalten nun bereits zum sechsten Mal die Hochschultage Nachhaltigkeit Mannheim/Heidelberg vom 02. Mai bis 06. Mai 2017 unter dem Motto

Begrenzte Welt – (Un)begrenzte Möglichkeiten?

Der Planet, auf dem wir leben und dessen Ressourcen wir Tag für Tag weiter schöpfen, ist endlich. Das Wachstum der Bevölkerung und der menschlichen Bedürfnisse erscheinen jedoch unaufhaltsam. Diese Problematik wirft wichtige Fragen für die Gesellschaft auf. Wie wird es uns in Zukunft gelingen, die ausreichende Versorgung der Weltbevölkerung zu garantieren? Welche Umweltproblematiken entstehen durch unseren wachsenden Konsum? Wie sehen Alternativen aus und welche Lösungsansätze kann jede_r Einzelne von uns verfolgen?

Im interdisziplinären Austausch und auf vielfältigen Wegen wollen wir uns diesen Fragen nähern und Antworten dafür finden. Dazu bieten die Hochschultage Nachhaltigkeit 2017 wieder eine Plattform. Mit Vorträgen, Diskussionen, Workshops und einem kulturellen Programm wollen wir die Möglichkeit bieten, eine ganze Woche lang mit Vordenkern der Nachhaltigkeitsszene in Kontakt zu kommen und auch selbst aktiv zu werden.

Die Hochschultage werden dieses Jahr gleichzeitig an zwei Standorten, in Mannheim und in Heidelberg, stattfinden. Den Auftakt bildet ein Vortrag zum Thema Nachhaltige Stadtplanung am Dienstagabend in Mannheim. Fortgesetzt wird die Veranstaltungsreihe durch die Vorführung der preisgekrönten Dokumentation „Tomorrow“ am Mittwoch in Kooperation mit dem AStA der Universität Mannheim, sowie zwei Vorträge in Heidelberg am Mittwoch und Donnerstag. Neu und einzigartig ist in diesem Jahr das Nutzen der audiovisuellen Übertragung der donnerstäglichen Vortrags via Internet, um eine gleichzeitige Schaltung an beiden Standorten erreichen zu können. Den Höhepunkt bilden eine Podiumsdiskussion und der „Markt der Möglichkeiten“ am Freitag. Am Samstag sollen die Hochschultage mit einer interessanten Workshopreihe abgerundet werden.

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Bereits zum vierten Mal fand der Bamberger Hochschultag für Ökosoziale Marktwirtschaft & Nachhaltigkeit statt. (© Niklas Ritzel | Universität Bamberg)

Teilen statt besitzen – die sogenannte Sharing Economy ist „in“. Der 04. Bamberger Hochschultag befasste sich mit dieser neuen Entwicklung. Er begab sich auf einen Streifzug durch eine Ökonomie des grünen Wachstums und untersuchte, wie nachhaltig das Konzept wirklich ist und wo seine Tücken liegen. Wie beliebt der Trend zum Teilen ist, zeigt die aktuelle Umfrage des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF): Jeder dritte Deutsche kann sich vorstellen, auf Eigentum zu verzichten und stattdessen Produkte zu tauschen und zu teilen. In der Generation der 14- bis 29-Jährigen – und damit der Studierenden – findet sogar fast jeder zweite diesen Gedanken reizvoll.

„Mittlerweile sind immer mehr gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen hin zur Nachhaltigkeit zu beobachten. Hier ist auch das Konzept der sogenannten Sharing Economy einzuordnen“, sagte Prof. Dr. Frank Wimmer, ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere für Absatzwirtschaft der Universität Bamberg. Wimmer führte am 08. Juni beim Bamberger Hochschultag für ökosoziale Marktwirtschaft & Nachhaltigkeit nach einer Begrüßung durch Universitätspräsidenten Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert in die Grundzüge der Sharing Economy ein, bevor fünf Vorträge und Praxisberichte das Thema unter die Lupe nahmen.

Sharing Economy sei ein Konzept, das auf dem Prinzip der gemeinschaftlichen Nutzung von Ressourcen basiere, so Wimmer. „Grundsätzlich können zwei Modelle unterschieden werden: Die gemeinsame Nutzung wie das Verleihen über Online-Leihportale sowie die dauerhafte Abgabe gebrauchter Gegenstände wie das Tauschen oder Verschenken“, erklärte Wimmer.

Sharing Economy hat hohes Nachhaltigkeitspotenzial

Ob Car- oder Bikesharing, Urban Gardening, Couchsurfing, Crowd Funding oder Food Sharing – Projekte aus dem Bereich der Sharing Economy gibt es viele. So werden Gärten gemeinsam bewirtschaftet und gepflegt, Gäste aus aller Welt auf der heimischen Couch kostenlos empfangen oder Kleider auf Tauschbörsen getauscht. „Die Digitalisierung hat dafür gesorgt, dass Nachfrage und Angebot im Internet virtuell miteinander vernetzt werden und dass die Anzahl von Sharing Economy-Projekten in rasantem Tempo gestiegen ist“, sagte Prof. Dr. Reinhard Loske von der Universität Witten/Herdecke.

Der Nachhaltigkeitsforscher beschäftigte sich am Hochschultag vor allem mit der Frage, wie realistisch die Hoffnung auf ökologisches Wachstum ist. „Konzepte für grünes Wachstum sind wirkungslos, wenn sie nicht eingebettet sind in einen Kontext politisch flankierender Maßnahmen wie Regulierungen und Anreize“, so Loske. Denn obwohl die Sharing Economy ein hohes Nachhaltigkeitspotenzial hat, führe sie nicht automatisch zu einem Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft.

Tücken der Effizienzsteigerung

Auf diese Herausforderung der Sharing Economy wies auch Dr. Harry Lehmann vom Umweltbundesamt hin. „Durch die Steigerung der Effizienz können Produkte oder Dienstleistungen mit weniger Ressourcenverbrauch geschaffen werden oder Ressourcen effizient miteinander geteilt werden. Das hat aber wiederum Rückwirkungen auf das Kaufverhalten und den Gebrauch der Produkte – sogenannte Rebound-Effekte“, erklärte Lehmann.

Ein einfaches Beispiel: Durch Carsharing-Modelle sind Autos für jedermann günstig und flexibel verfügbar. Das wirkt sich auf das Fahrverhalten aus: Wege werden häufiger mit dem Auto zurückgelegt und öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad dafür weniger genutzt. So sei Sharing alleine keineswegs das neue Wundermittel für nachhaltigen Konsum, so Lehmanns Fazit.

Viele nachhaltige Initiativen werden kommerzialisiert und zu richtigen Geschäftsmodellen, warnte Prof. Dr. Niko Paech von der Universität Oldenburg – der Gedanke der Nachhaltigkeit rücke dabei immer weiter in den Hintergrund. „Vor allem die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen und regulieren – ohne Ansätze der Sharing Economy zu behindern. Und trotzdem ist der Einzelne in der Gesellschaft von der Verantwortung, sich für Nachhaltigkeit einzusetzen, nicht ausgenommen.“ betonte der Wachstumskritiker.

Auf den Auftakt des Bamberger Hochschultages folgten Workshops: Am Donnerstag, den 09. Juni zeigte die Umweltinitiative Transition Bamberg, wie solidarisches Teilen in einer Stadt organisiert werden kann. So wurden eine Besichtigung des Umsonstladens und des Selbsterntegartens angeboten. Am Freitag, den 10. Juni fand der Open Water Day in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Energieeffiziente Systeme, statt, der sich in offenen Vorträgen mit der Steigerung der Wasser- und Energieeffizienz beschäftigte. (Text: Vera Katzenberger)

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Das abwechslungsreiche Programm der 04. Bamberger Hochschultage Ökosoziale Marktwirtschaft & Nachhaltigkeit

Hier finden Sie den Flyer der Münchner Hochschultage 2013.

 

Mittwoch , 04.12.2013

17:15 – 18:30 Uhr Vortrag „Die konkreteste Utopie unserer

Zeit: Eine grünere und gerechtere

Marktwirtschaft“,

Dr. Anselm Görres, FÖS-Vorstand

Veranstaltet von der Ibv- Hochschulgruppe im

Rahmen der Reihe „Ringvorlesung Aspekte

aus Naturschutz und Umweltforschung“

Veranstaltungsort: Biozentrum der LMU,

Martinsried, Raum B01.019

Donnerstag , 05.12.2013

20:00 – 21:30 Uhr Filmvorführung „Bottled life“

TU Film, TU München

Veranstaltungsort: TUM, Arcisstr.,

Carl von Linde-Hörsaal

Freitag , 06.12.2013

10:30 – 12:30 Uhr Nachhaltigkeits-Matinee

Grünes Wachstum vs. Suffizienz

Ralf Fücks

Meinhard Miegel

mit Moderation

Veranstaltungsort: TUM, Arcisstr.,

Hörsaal 1180

12:30 – 13:00 Uhr Preisverleihung des Nachhaltigkeitspreises der Selbach Umwelt Stiftung
13:00 – 14:00 Uhr Get-together/Mittagspause

Infostände studentischer Gruppen und regionaler

Institutionen aus den Bereichen Umwelt, Nachhaltigkeit,

Hörsaal 1180

14:00 – 16:00 Uhr Workshops Block 1

WS 1 „Gut Leben von einem Hektar“,

Michael Schwingshackl, footprint.at

WS 2 „Strombasierende Kraftstoffe für die Mobilität am
Beispiel Segelenergie“
,

Thomas Raith

WS 3 „Nachhaltigkeit aus der Perspektive des
Nichtwissens“
,

Dipl. Ing. Daniel Juling (FH), nichtwissen.com

Veranstaltungsort: TUM, Arcisstr.,

Hörsaal 1180

Samstag , 07.12.2013

10:30 – 12:30 Uhr Workshops Block 2

WS 4 „Solarvision DESERTEC: Fata Morgana oder
Baustein der Zukunft?“
,

Dr.-Ing. Ulrich Hueck, Co-Founder DESERTEC Foundation

WS 5 „Die Kunst des nachhaltigen Entscheidens –
spielend Zukunftsverantwortung lernen“
,

Prof. Dr. habil. Ralf Isenmann – Hochschule München

WS 6 „Lampedusa und die Philippinen – warum wir globale
Rahmenbedingungen brauchen“
,

Andreas Huber Mitglied und Geschäftsführer DGCoR

Veranstaltungsort: HM, Lothstr.64

12:30 – 13:30 Uhr Mittagspause/Kaffepause

Veranstaltungsort: HM, Lothstr.64

13:30 – 15:00 Uhr Geld verdienen mit grünen Ideen?

Eine Diskussion mit nachhaltigen Unternehmen und Start-Up´s

(Podiumsdiskussion und Moderation)

Veranstaltungsort: HM, Lothstr.64

Die Anmeldung zu den Workshops erfolgt über muc@foes.de. Genauere Beschreibungen der Workshops finden Sie in dem Sie auf den Titel klicken oder in der Seitenleiste.

Über das Menü auf der linken Seite finden Sie Informationen zu den Ökosozialen Hochschultagen 2012.

Termine:

11.-12.01.2012 Universität Köln
19.-21.01.2012 Universität Würzburg
03.-04.02.2012 Universität Ulm
22.03.2012 Hochschule Biberach (Riß)
10.-12.05.2012 Universität Tübingen
11.-12.05.2012 Universitäten Heidelberg / Mannheim
13.-14.06.2012 Universität Karlsruhe
14.-15.06.2012 Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
15.06.2012 Hochschule Nürnberg
22.-23.06.2012 TU München Freising
27.06.2012 Universität Kiel
19.-20.10.2012 Fachhochschule Köln
26.-28.10.2012 Universität Dresden
13.-17.11.2012 Universität Erfurt
19.11.2012 Universtität Kiel
20.11.2012 TU Berlin
30.11.2012 Hochschule München

Auch im Jahr 2011 wurden an zahlreichen Hochschulen deutschlandweit Hochschultage zum Thema Ökosoziale Marktwirtschaft und Nachhaltigkeit ausgerichtet. Alle Informationen wie Termine, Programme, Referenten oder Workshops über die Veranstaltungen finden Sie über das Menü auf der linken Seite.


Ökosozialer Hochschultag in Furtwangen am 11. Mai 2011

Deutsche UNESCO-Kommission:

Am 03.12.2010 führt die Deutsche Unesco-Kommission in Berlin eine Veranstaltung zur Hochschullehre für nachhaltige Entwicklung durch. Es handelt sich um die Folgeveranstaltung der Tagung, die die Deutsche Unesco-Kommission gemeinsam mit der Hochschul-Rektoren-Konferenz im April d. J. in Bremen veranstaltet haben. Mitveranstalter ist diesmal der Nachhaltigkeitsrat und voraussichtlich noch einmal die Hochschul-Rektoren-Konferenz. Das Programm wird gemeinsam mit der Dekade-AG Hochschule gestaltet.

Über das Menu auf der linken Seite finden Sie Informationen zu den Hochschultagen, welche von den jeweiligen Hochschulgruppen organisiert werden oder bereits durchgeführt wurden.