Grußwort zu den Ulmer Hochschultagen

Die Welt steht vor enormen Herausforderungen. Es ist nicht entschieden, ob eine nachhaltige Entwicklung erreicht werden kann. Der Bereich der Ökonomie, der Finanzsektor und insbesondere dessen internationale Regulierung besitzen in diesem Kontext eine Schlüsselrolle. Spätestens mit der Finanz- und Wirtschaftskrise wurde allgemein klar, dass freie Märkte und ein Finanzkapitalismus die bestehenden Herausforderungen nicht zu bewältigen in der Lage sind. Vielmehr erfordert die eingetretene Globalisierung des Ökonomischen aus einer ordoliberalen Sicht entsprechende globale Governance Strukturen für die Weltmärkte. Die Frage ist, wie diese aussehen sollen. Ist es überhaupt möglich, basierend auf einer Marktwirtschaft einen breiten Wohlstand für 10 Mrd. Menschen zu erzeugen und gleichzeitig die Umwelt zu schützen? Das sind spannende Fragen im Kontext von Nachhaltigkeit, für die mit dem Konzept einer weltweiten Ökosozialen Marktwirtschaft eine facettenreiche und detailliert untersuchte Antwort vorliegt.

 

Ich freue mich, dass sich vom Ökosozialen Forum Deutschland bis zum BUND Naturschutz, vom Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft bis zu AIESEC, der weltweit größten Studentenorganisation, viele Akteure für diese Thematik zusammengefunden haben, um gemeinsam entlang einer solchen Konzeption inhaltliche Impulse in die Universitäten und Hochschulen und darüber hinausgehend in die ganze Gesellschaft zu tragen. Ich wünsche den Hochschultagen viel Erfolg, den Beteiligten einen hohen Wirkungsgrad und dass diese Initiative wesentlich dazu beitragen wird, unsere Orientierung im Ökonomischen so auszurichten, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein theoretisches Konzept bleibt, sondern tatsächlich auch erreicht wird.

 

gez. F. J. Radermacher (Vorstand FAW/n, Leiter des Instituts für Datenbanken und Künstliche Intelligenz, Universität Ulm)