Hochschultage Dresden 2012 – Programm
Freitag, 26.10.2012 ab 18:30 Uhr, HSZ/03
Begrüßung von Prof. Hans Müller-Steinhagen, Rektor TU Dresden.
Grußwort von Gunda Röstel, Geschäftsführung Stadtentwässerung.
Vortrag 1: Angelika Zahrnt, Ehrenvorsitzende des BUND und Mitglied des Rats für nachhaltige Entwicklung
Thema: „Was kommt nach dem überfälligen Abschied vom Wachstum?“
Vortrag 2: Jürgen Schmidt, Gründer und Vorsitzender des Aufsichtsrates der memo AG für umweltfreundlichen Bürobedarf
Thema: „Nachhaltig gutes Wachstum? – Herausforderungen einer Postwachstumsökonomie am Beispiel der memo AG“
Samstag, 27.10.2012, 10-18Uhr, Gerber-Bau
10 Uhr: Podiumsdiskussion zum Thema Wachstum, GER/37
- Steffen Hentrich (Friedrich-Naumann-Stiftung)
- Johannes Lichdi (Mitglied des Sächsischen Landtags)
- Norbert Rost (Transition-Town-Initiative)
- Moderation: Prof. Marco Lehmann-Waffenschmidt, Professur für Volkswirtschaftslehre, TUD
Ab 13 Uhr starten dann die Workshops (Anmeldung unter hochschultage@tuuwi.de) zu den Themen
- solidarische Ökonomie (Cindy Völler, Verein für solidarische Ökonomie)
Kooperation statt Konkurrenz!
Ein anderes Wirtschaften ist möglich! Dies zeigen verschiedene Beispiele erfolgreicher solidarischer Wirtschaftsunternehmen. Im Workshop wird das Prinzip der solidarischen Ökonomie erläutert und verschiedene Unternehmen vorgestellt. Gemeinsam soll den Fragen nachgegangen werden: Was sind die Voraussetzungen und Herausforderungen dieser Wirtschaftsform? Welche Stelle nimmt solidarisches Wirtschaften im gegenwärtigen System ein? Ist wirtschaftliches Wachstum notwendig?
- Global Marshall Plan/Ökosoziale Marktwirtschaft (Sabine Auer, Dr. Thomas Bruhn, Gisela Wohlfahrt, Global Marshall Plan Foundation)
Anhand eines Planspiels lernen die Teilnehmer systemisch zu denken und erkennen die Risiken, die von fehlenden globalen Rahmenbedingungen ausgehen. Im Anschluss werden die Teilnehmer einen Impulsvortrag zum Global Marshall Plan und der Ökosozialen Marktwirtschaft hören, um anschließend über die Kernforderungen der Initiative und ihre Wirkung in Richtung eines besseren Ordnungsrahmens für die Weltwirtschaft zu diskutieren. Anhand von Beispielen sowie aktuellen Projekten der Global Marshall Plan Initiative werden lokale Handlungsmöglichkeiten veranschaulicht. Anschließend werden gemeinsam Möglichkeiten erarbeitet, inwiefern jede/r Einzelne von uns die Vision einer gerechten Globalisierung basierend auf einer Ökosozialen Marktwirtschaft unterstützen und befördern kann.
- Postwachstumsökonomie (Oliver Richters)
Eigentlich ist es offensichtlich: in einem begrenzten System wie der Erde kann kein Teilsystem unbegrenzt wachsen. Bezogen auf die Wirtschaft wird dieser Fakt jedoch üblicherweise ignoriert, vielmehr scheint das Ideal vom „stabilen Wirtschaftswachstum“ struktur-relevant zu sein. Wie bei einem Dogma droht man sich in Misskredit zu bringen, stellt man es in Frage.
Im Workshop Postwachstumsökonomie wird untersucht, warum das gegenwärtige Wirtschaftssystem auf fortwährendes Wachstum angewiesen ist, welche massiven Probleme daraus entstehen und warum dies auf existenzielle Krisen hinausläuft. Anschließend werden Grundzüge einer Wirtschaftsweise diskutiert, die ohne permanentes Wachstum auskommt und anhand konkreter Beispiele (z.B. urbane Mobilität) gedanklich durchgespielt.
- Footprint – gut leben in einer begrenzten Welt (Michael Schwingshackl, Wien)
Bei fairer Verteilung würde zurzeit jedem Menschen etwa 1,8 Global Hektar (gha) zum Leben zur Verfügung stehen. Der Footprint einer_s durchschnittlichen Europäers_in liegt aber bei 5,0 gha! Wenn weiter so gewirtschaftet wird wie bisher, wird zur Mitte des Jahrhunderts nur etwas 1 gha pro Erdenbürger_in zur Verfügung stehen. Damit jede_r ein lebenswertes Leben führen kann, ist diese ökologische Grenze absolut sinnvoll.
Die zentrale Zukunftsfrage des 21.Jahrhunderts lautet damit: Wie können wir alle ein gutes Leben führen mit dem Anteil der Welt, der uns fairerweise zusteht?
Je rascher damit begonnen wird, umso eher kann die Umstellung ohne wirtschaftliche und soziale Katastrophen gemeistert werden.
Was der Footprint bedeutet, wie eine zukunftsfähige Gesellschaft aussehen kann, wo welche Maßnahmen am effektivsten greifen können und was das für den individuellen Lebensstil an Veränderungen bedeuten wird, kann mit dem Workshop spielerisch simuliert und ergründet werden.
Sonntag, 28.10.2012, 11-17 Uhr
Sonntagvormittag, 11 Uhr, geht es in die letzte Workshopphase und ab 14 Uhr stellen wir dann unter der Moderation von Prof. Felix Ekardt (Dozent, Buchautor, Brain) gegenseitig die Ergebnisse vor.
Für die Teilnahme an den Hochschultagen werden 2 Credit Points vergeben!!
Organisiert werden die Dresdener Hochschultage von der studentischen TU-Umweltinitiative (tuuwi). Zu der Webseite der Umweltinitiative geht es hier.